Samstag, 30. Mai 2009

Deutsch Portfolio

Viele Schüler des Borg Götzis haben es leider schon am eigenen Leib erleben müssen, wie es ist, gemobbt zu werden. Nur selten aber spricht eine betroffene Person über das Gefühl, wenn man ständig schikaniert und gequält wird. Den Betroffenen ist es meist peinlich, darüber zu sprechen. Hier die Story über zwei Leidtragende.

Susi S. lief jeden Tag über Jahre hinweg verängstigt in die Schule. „Ich weiß heute nicht mehr, wie ich, das über so einen langen Zeitraum ausgehalten habe“, erinnert sie sich zurück.

Heute ist es genau drei Jahre her, dass Susi S. sich in psychologische Behandlung begeben hat. Ihre Eltern schickten Sie zu einem Psychologen, als sie eines Tages total verwirrt aus der Schule nach hause kam und überall blaue Flecken hatte, an die sie sich aber nicht mehr erinnern konnte. Dank ihrer aufmerksamen Mutter und diesem Psychologen konnte sie die schrecklichen Vorfälle aufarbeiten. Susi S. war das Opfer von Peter S. und seiner Clique. Jeden Tag hatten sie Susi S. gehänselt, gestoßen, und sogar bis aufs WC verfolgt. Täglich wurde sie gemobbt, man schubste sie, machte sich lustig über ihre alte Brille und ihre altmodische Kleidung. Die Eltern von Susi S. waren nicht reich und konnten ihr somit nicht immer das Neueste kaufen. Am Tag, als dann die ganze Mobbinggeschichte ans Licht kam erzählte sie folgendes: „Peter S. hat mich mit zwei anderen wieder in eine Toilette gezerrt, dann haben sie mich aus Spaß einfach wie verrückt getreten. Ich wusste schon nach kurzer Zeit nicht mehr, wo ich überhaupt war." Da sie mit vielen unübersehbaren blauen Flecken nach Hause kam, wurde ihre Mutter hellhörig. Da sie mit vielen unübersehbaren blauen Flecken nach Hause kam, wurde ihre Mutter hellhörig. Ihr war schon seit längerem aufgefallen, das ihre Tochter unter Appetitlosigkeit und Schlafstörungen litt. Sie dachte aber zu diesem Zeitpunkt nicht im geringsten an Mobbing. „Das Schlimmste aber war, dass sogar meine Freundin mitmachte. Sie hatte selbst so große Angst vor Peter S. “
Glücklicherweise hat Susi S. diese Vorfälle inzwischen gut verarbeitet und kann jetzt ihr Leben halbwegs normal weiterführen. Nur eine schlimme Narbe unter dem Auge als Beweis dieser Tat wird sie ewig an die schlimmen Vorfälle in der Schule erinnern.

Das sieht bei ihrem Mitschüler Thomas N. ganz anders aus. Auch er kann sich an schreckliche Vorfälle erinnern, denn er wurde ebenfalls gemobbt. „Ich frage mich noch heute, wie es so weit kommen konnte, dass ich nicht einmal mehr in die Schule wollte. Meine Mutter hat darauf bestanden, dass ich dorthin gehe. Sie hat nie bemerkt, wie schlecht es mir eigentlich dabei ging“ erinnert sich Thomas N. Trotzdem versuchte er im Unterricht halbwegs mitzuhalten, da er seine Matura unbedingt positiv bestehen wollte. Die gelang ihm dann trotz aller widrigen Umstände auch tatsächlich und das dazu noch mit gutem Erfolg. „Ich habe diese Vorfälle bis heute nicht richtig überwunden!“ Er wurde tagtäglich wegen seiner Fettleibigkeit gemobbt, wie Susi S. ebenfalls von Peter S. und seinen Freunden. Es war für ihn besonders schwer, weil sogar die Lehrer wussten, wie Peter S. mit ihm umging. In der Schule dachten sich viele am Anfang nur, dass das lustige und ganz „normale“ Jugendstreiche sind. Sie ahnten jedoch nicht, welch psychische Auswirkungen es auf einen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren haben kann. Thomas N. hat heute immer noch schreckliche Angst und traut sich nicht wirklich unter Menschen, da er sich immer noch wegen seiner Fettleibigkeit unwohl fühlt und das ihn diese Zeit in der Schule immer noch verfolgt.

Wie kommt es zu solch schlimmen Situationen?
Dr. Reiter erklärt:„Peter S. kam bei sich zu Hause nicht mehr klar. Seine Eltern stritten sich jeden Tag und der Junge wusste nicht mehr wohin mit seinen Problemen. Aus diesem Grunde ließ der Junge viel von seiner Wut an seinen beiden Mitschülern aus, da sie leichte Opfer für ihn waren, weil er sozusagen der „Anführer“ in seiner Klasse war. Jeder machte was Peter S. sagte, egal was für Folgen es für einen gab, da sie Angst und sehr viel Respekt vor ihm hatten.“

Viele Schüler haben es am eigenen Leib erfahren, wie es ist, gemobbt zu werden. Manchmal wird aus Spaß leider Ernst und oftmals wissen die Schüler nicht wo die Grenzen sind und sie mobben einen solange weiter, bis derjenige nicht mehr kann.
Was kann man in solchen Situationen machen?
Ein Vorschlag wäre, dass die Schüler die Lehrer darauf hinweisen müssen, dass sie gemobbt werden, damit sie entweder ein Treffen mit dem Schulpsychologen oder auch z.B. ein Disziplinarverfahren gegen den mobbenden Schüler arangieren könnten. Das würde den Mobbingopfern helfen, aber dass Problem ist nur, dass sich das viele nicht trauen, da sie sich schämen oder sich einfach nicht mehr wohl fühlen würden, wenn andere Mitschüler, erfahren würden, dass sie gemobbt werden.

Die Zukunft sieht leider auch nicht besser aus. Auf der Welt gibt es immer mehr Gewalt, egal ob im Fernsehen, in Computerspielen oder eben auch in der Schule.

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